WM (3): Endlich ein bisschen Action!
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- Veröffentlicht am Mittwoch, 13. November 2013 00:51
Anand zeigt wie schon in der ersten Partie, dass er top vorbereitet ist. Carlsen und sein Team müssen sich nun schleunigst was überlegen, wie er mit Weiß zu spielbaren Stellungen kommt, die nicht leicht schlechter sind. Anand hingegen kann bisher sehr zufrieden sein. Sein Spiel heute zeugte auch von hoher Qualität. Er verstand die Stellung besser als Carlsen und überspielte ihn fast. Das wird ihm sicherlich Aufschwung für die Partie morgen geben. Ich vermute, wir werden wiederum 1.e4 sehen und Anand wird auf einen anderen Weg probieren, Carlsens Caro-Kann zu knacken, falls er diese Eröffnung wiederholen sollte.
WM (2): Caro-Kann!
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- Veröffentlicht am Sonntag, 10. November 2013 20:13
Mit dieser Partie hat Carlsen gezeigt, dass er seine Hausaufgaben gemacht und ein paar Überraschungen in petto hat. Die ersten beiden Partien kommen mir vor wie die ersten Minuten bei manchen Fußballspielen. Es ist ein vorsichtiges Abtasten, beide Seiten wollen nicht viel Risiko eingehen, aber gleichzeitig herausfinden, welche Strategie der jeweils andere fährt. Anands Team wird sich nun gezielt die Caro-Kann-Verteidigung vornehmen, aber wer weiß, vielleicht spielt Carlsen in der nächsten Schwarzpartie ganz anders?! Wir werden sehen. Morgen ist Ruhetag und danach führt wieder Carlsen die weißen Steine; ich wäre überrascht, wenn wir nochmal die Reti-Verteidigung von der ersten Partie zu sehen bekommen würden.
WM (1): Nicht viel los
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- Veröffentlicht am Samstag, 09. November 2013 19:47
Zugegeben, nicht besonders spannend, aber man darf nicht vergessen, was für ein unglaublicher Druck auf den beiden Kontrahenten liegt. Carlsen ist für gewöhnlich nicht für Kurzremisen bekannt, aber hier sah er wohl keine andere Möglichkeit oder wollte nicht das Risiko eingehen, in der ersten Partie der WM gleich in die Verteidigung zu geraten. Wie auch schon bei der WM 2012 zwischen Gelfand und Anand, ist es für beide Spieler enorm wichtig nicht zu verlieren. Deshalb kann es auch in den folgenden Partien geschehen, dass die Spieler das Risiko scheuen. Nichtsdestotrotz erwarte ich längere Partien und vermute, dass Carlsen versucht wieder in ruhigen, positionellen Stellungen langsam Druck aufzubauen ohne zu viel Risiko einzugehen. Nächste Runde ist morgen, 10:30 Uhr deutsche Zeit, leider 4:30 Uhr amerikanische Zeit ;)
Die Partien live verfolgen könnt ihr zum Beispiel auf der offiziellen Homepage der WM. Viel Spaß :)
Es ist soweit
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- Veröffentlicht am Freitag, 08. November 2013 16:32
Alle Augen in der Schachwelt sind nun auf Chennai gerichtet. Das heiß erwartete Weltmeisterschaftsmatch zwischen Magnus Carlsen und Viswanathan Anand steht bevor. Carlsen führt die Weltrangliste seit mittlerweile 3,5 Jahren an, aber erst jetzt greift er zum ersten Mal nach der WM-Krone. Ganze 95 Elopunkte trennen ihn vom WM-Titelverteidiger Anand, aber so klar wie die Sache auf dem Papier aussieht, ist es lange nicht. Carlsen's großer Abstand vor dem Rest in der Weltrangliste resultiert vor allem daher, dass er gegen die "schwächeren" 2700er Spieler mehr Punkte holt. Wenn man auf die Begegnungen zwischen ihm und den anderen Hochkalibern Aronian, Kramnik und Anand schaut, ist der Unterschied nicht mehr so gewaltig.
Brave battles at Bilbao
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- Veröffentlicht am Samstag, 12. Oktober 2013 03:56
Vachier-Lagrave - Aronian
What a witty title, I know! The Chess Masters Final is taking place right now at Bilbao, Spain, with four top players competing against each other. I took a look at the games yesterday and I found one especially intriguing, the game of Maxime Vachier-Lagrave against Levon Aronian. Particularly, the variation with three queens on the board caught my attention. I hope I evoked your curiosity, here is my analysis:
These kind of games are the most exciting and interesting games to analyze. Both players have their chances, time scramble mixes things up and eventually the player wins, who makes the second last mistake ;)
Worth noticing, there are two other top tournaments going on right now, the Russian Superfinal and the Kings Tournament in Rumania. Check them out ;)
Kramnik im Stile Tals
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- Veröffentlicht am Dienstag, 08. Oktober 2013 01:48
Vladimir Kramnik
Vladimir Kramnik ist seit jeher als ein positioneller Magier bekannt. Als jemand, der langsam positionelle Vorteile anhäuft und so gemächlich dem Gegner die Luft abschnürt. Doch er kann auch anders. Seit einigen Jahren hat er eine Facette in sein Spiel aufgenommen, die komplett seinem Naturell widerspricht, wenn man ihn überhaupt in diese positionelle Schublade stecken möchte. Dann spielt Kramnik super aggressiv und opfert was das Zeug hält. Zum ersten Mal wurde mir das klar, als ich 2011 eine Partie Kramniks für das Schachmagazin analysierte:
Partie des Monats, August 2011: Galkin,A - Kramnik,V
Gerade gegen Spieler, die 150 bis 200 Elopunkte schwächer sind als er selbst, geht Kramnik ein hohes Risiko und opfert ohne mit der Wimper zu zucken. Und das klappt erstaunlich gut. Die meisten Spieler knicken irgendwann ein und verpassen die besten Verteidigungszüge. Ein weiteres Beispiel ist eine Partie vom erst kürzlich gespielten Super-GM-Turnier in Dortmund: