Resümee
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- Published on Tuesday, 18 December 2012 23:57
Das Team: v.l.n.r. Giorgi Margvelashvili, Adithya Balasubramanian, Sabina Foisor, Nazi Paikidze, Sasha Kaplan und ich
Die letzten Finals sind vorbei und wie sagt man hier "I aced that sh*t"! So oder so ähnlich prahlt man, wenn man eine Klausur mit der Bestnote, A, bestanden hat. Das deutsche Pendant wäre wohl "geeinst", aber das klingt irgendwie nicht so cool. Wie auch immer, es ist Zeit über das ganze Semester ein kleines Resümee zu schreiben. Und ich hab mir gedacht, ich mach das mal ganz gewitzt und verteile Punkte, so ähnlich wie bei einem Nationalmannschaftsvergleich vor einem großen Fußballspiel (jedenfalls da hab ich das her :).
- Schach: Vielleicht hat man es bei meinen letzten Posts schon gemerkt, ich bin nicht der größte Fan vom amerikanischen Schach. Es hat seine Vorteile wie z.B. dass Partien nicht in die Datenbank kommen und dass man Geld spart, da die Turniere meistens doppelrundig und ergo kurz sind. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Schach hier nicht so richtig ernst genommen wird. Jedenfalls war das mein Eindruck vom Turnier in Philadelphia. Alles ist so lala. Die Auslosung für die Runde wird fünf Minuten vor Partiebeginn ausgehängt. Die Runde beginnt, wenn beide Spieler da sind und auch beide das nötige Spielmaterial dabei haben. Es wird Musik auf dem Handy gehört während der Partie. Obwohl das soll wohl jetzt bald geändert werden, thank goodness! Wie auch immer, Punkt für Deutschland, 1-0
2994
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- Published on Tuesday, 11 December 2012 23:27
mit dem Universitäts-Präsidenten Freeman Hrabowski
It's been a while! Mein erstes Semester in den Staaten neigt sich dem Ende zu und ich komme endlich mal wieder dazu, etwas zu schreiben. Eigentlich hatte ich geplant, zwischendurch über mein Turnier über Thanksgiving in Philadelphia zu berichten, aber nach dem Turnier war mir dann nicht mehr so danach :) Hier eine kleine Kostprobe, weshalb:
Huschenbeth - Smith National Chess Congress
Weiß am Zug gewinnt
Carlsen - the beast
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- Published on Sunday, 14 October 2012 03:29
Magnus Carlsen
Magnus Carlsen is a beast. A comeback beast. With a magnificent performance in the second half of the Masters Final tournament he managed to draw the level with Fabiano Caruana and ultimately beat him in the blitz tiebreak. What I personally like about Carlsen, is that he just wants to play. While most top players spent tons of hours preparing the opening, he seems to be not caring about this stage of the game. And by doing this, he makes subliminally a very confident statement to his opponents: "I don't need a good opening preparation. I will just outplay you in the middle game." The first two rounds in Bilbao were a perfect example.
Caruana on a killing spree
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- Published on Saturday, 29 September 2012 14:16
Fabiano Caruana
Oh, jetzt fange ich schon an englische Überschriften zu verwenden. Ich glaube, es ist nicht mehr weit und ich schreibe meinen ersten Beitrag ganz in englisch. Und dann das erste Video. Aber step by step. Es ist Wochenende, ich habe meine erste Psychologie-Klausur erfolgreich hinter mich gebracht und ein wenig Zeit, zu schauen was so in der Schachwelt passiert. Super starke Turniere in London und Poykovskiy, aber die Crème de la Crème versammelt sich in Sao Paolo. Carlsen, Aronian, Anand, Karjakin, Caruana, Vallejo Pons, was für ein Feld! Wobei Vallejo Pons ein wenig das schwarze Schaf ist im Turnier, hat er doch als einziger Spieler unter 2700 Elo. Dafür hält er die spanische Flagge hoch. Moment, Sao Paolo und Spanien, wie passt das zusammen? Nach den ersten fünf Partien in Brasilien wird die Rückrunde in Bilbao ausgetragen. Das macht es natürlich besonders spektakulär und ein wichtiger Faktor wird auch sein, wer die Atlantiküberquerung und den damit verbundenen Klimawechsel besser übersteht. Ich erinnere mich an letztes Jahr, wo Ivanchuk überragend in Sao Paolo spielte, dann allerdings in Bilbao einknickte und von Carlsen noch eingeholt wurde. Dabei sollte ich aber wohl nicht unerwähnt lassen, dass Ivanchuk in Brasilien kurz vor dem Abflug nach Spanien überfallen und ausgeraubt wurde, was sicherlich auch mitverantwortlich war für seinen Einbruch.
UMBC Champion
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- Published on Tuesday, 18 September 2012 03:15
Einen schöneren Hintergrund konnte ich nicht finden
Mein erstes Turnier in den Staaten und gleich der erste Sieg. Meine Güte, bin ich stolz. Also, dieses Wochenende fand auf dem Campusgelände die Universitätsmeisterschaft im Schach statt. Es wurden fünf Runden an zwei Tagen gespielt. Moment, fünf Runden an zwei Tagen? Samstag drei, Sonntag zwei, willkommen in Amerika :) Und damit willkommen in der Welt der Kuriositäten des amerikanischen Schachs. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Jeder Spieler bringt sein eigenes Schachset und die Uhr mit zum Turnier. Ich, komplett nichtsahnend, hatte natürlich weder noch und war somit ein wenig von meinen Mitstreitern abhängig. So kam es z. B. in Runde 3 dazu, dass mein Gegner noch genüsslich seine Chicken-Wings-Portion verzehren konnte, während ich auf ihn wartete. Als er dann fertig war und wir 20 Minuten später anfingen, wurde jeweils von unserer Startzeit 10 Minuten abgezogen. Fair enough, oder? Also merke: Wer die Uhr hat, hat die Macht!
Schachnation Armenien
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- Published on Monday, 10 September 2012 02:17
Sergei Movsesian hat gut lachen, erzielte er doch den "goldenen" vollen Punkt in der letzten Runde für Armenien
Die Armenier sind ein Phänomen. Nach 2006 und 2008 nun bereits die dritte Goldmedaille innerhalb von sechs Jahren. Und dabei jedes Mal das Überteam aus Russland hinter sich gelassen, auch wenn es diesmal denkbar knapp war. Aber ich denke, man kann zu Recht sagen, dass die Armenier ein wenig Glück hatten. Nicht nur, dass Russland in der neunten Runde gegen USA verliert, wobei Grischuk das Endspiel Turm, Läufer gegen Turm nicht halten kann. Sondern auch das Match gegen uns, gegen Deutschland. Ich glaube, ich war nicht der einzige, der zwischendurch an einen Sieg unserer Jungs (klingt ein wenig seltsam, wenn ich das als 20jähriger sage, oder?) glaubte. Doch dann verlor Arkadij Naiditsch das remise Endspiel und Georg Meier hatte einen Aussetzer, der ihm vielleicht einmal in 100 Partien passiert. Da wird einem (oder mir jedenfalls) wieder die Grausamkeit im Schach bewusst. Ein Zug, nur ein einziger Zug, kann über den Ausgang des gesamten Turniers entscheiden.